Dienstag, 19. April 2011

Über ein neues Jahr, Treibstoff Engpässe, Enttäuschungen in der Arbeit, und Deepa

Namaste! Frohes neues Jahr 2068 B.S.! Letzten Donnerstag haben die Nepali ihr neues Jahr gefeiert. Sie folgen einem Kalender der einzigartig ist und der auf irgendeinem König basiert. Ich habe gehört dass das neue Jahr normalerweise mit gutem Essen, vielen Tänzen, und sogar mit einigen Feuerwerken gefeiert wird, aber ich habe davon im Kinderhaus nichts mitbekommen. Ich bin aber, weil wir Feiertag hatten, in den Kathmandu Zoo gegangen um meine Zeit zu nutzen. Der Eintritt war nur 2.50€ (was 5 mal der Eintrittspreis für die Nepali ist). Der Zoo ist ziemlich klein wenn man ihn mit dem Augsburger, Münchner oder auch Manhattaner vergleicht. Aber die Gehege sind nett um einen See herum angeordnet. Für den See könnte man sich auch Tretboote mieten. Laut den Schildern hätte es auch irgendwo Elefanten Reiten geben sollen, aber das habe ich leider nicht gesehen. Ich sah nur wie der Elefant im See gebadet hat. Die Tiere waren interestant, manche heimisch manche international. Sie werden alle auf engstem Raum gehalten (aber werden sie das nicht überall im Zoo?) Ich habe die etwas leisere und ruhigere Athmosphere sehr gemocht und genoss den Besuch auch wenn ich alleine war (mein Nepali Freund hatte mich sitzen lassen).
Das war so ein seltsames Tier, aber irgendwie lustig :)


Ein "Wolken Leopard", wahrscheinlich weil er immer auf Bäume klettert

Der See um den die Gehege angeordnet sind.
Seit mehreren Tagen habe ich nun schon die langen Schlangen vor den Benzin und Diesel Pumpen bemerkt. Also habe ich mal nachgeforscht und rausgefunden dass die Nepal Oil Corportation ihre Auslieferungen zurück gedreht haben weil der Preis von Treibstoffen in Indien angestiegen ist. Die privaten Zapfsäulen bekommen gar keine Lieferungen mer und nur noch die staatlichen sind geöffnet. Das hat folgenden Effekt:
Die Schlange vor der Pumpe (nur für Motorräder)

Das Chaos direkt vor der Pumpe
Warum kümmert mich das? Naja weil die Mikro-Busse ja auch Diesel brauchen gibt es nur noch wenige die fahren. Gestern habe ich 30 Minuten lang auf einen Bus gewartete bis sich schließlich ein mittelgroßer (immer noch kleiner als ein Schulbus, aber größer als ein Mikro-Bus) dazu entschloss nach Godavari zu fahren. Ich habe mich hineingequetscht und bin dann ganz hinten gelandet, da wo ich mich am unwohlsten fühle. Ich spreche nichts als die Wahrheit wenn ich sage dass ich um mein Leben gebangt habe. Der Bus – mit Leuten und Gepäck auf dem Dach – ist so arg hin und her geschwankt dass ich mehrere Male dachte er würde jetzt in den Straßengraben kippen. Das tat er gottseidank nicht, aber wir wurden zwei Mal von der Polizei durchsucht – das kostete uns 20 Minuten. Dann ist auch noch das Licht kaput gegangen und sie haben vergeblich versucht es zu reparieren – das kostete uns weitere 15 Minuten. Am Ende waren wir für 12km 1.5h unterwegs!!! Ich wäre schneller und bequemer unterwegs gewesen wäre ich gejoggt. Der Höhepunkt: Sie haben auch noch den doppelten Preis verlangt (wahrscheinlich weil wir auch zweimal so lang unterwegs waren.)
Okay was ist jetzt mit diesen Enttäuschungen in der Arbeit? Naja, ich schreibe euch mal die die jetzt kürzlich passiert ist. Ungefähr vor drei Wochen habe ich zum ersten Mal gehört dass eine Gruppe Australier kommen würde um bei einer Schuleinweihung dabei zu sein. Diese Art Feste gibt es nicht oft und ich habe sofort angefragt ob ich mitgehen könne damit ich auch diese Erfahrung machen kann. Meine Mitarbeiter versicherten mir dass das kein Problem seie. Gestern habe ich dann herausgefunden dass keiner meiner Mitarbeiter je mit den Angestellten vorort geredet hat. Also habe ich sie nochmals gebeten das so schnell wie möglich zu tun denn die Australier kommen morgen an. Also haben meine Mitarbeiter das gemacht aber ich bekam die Antwort: „Diesmal bleibst du lieber zuhause denn es wäre viel zu unbequem und hektisch für dich!“ Ich hab die Aussage nicht verstanden und nochmal nachgefragt. Ich habe ihnen versichert dass nichts zu hektisch und unbequem sei; ich kann um 5 Uhr morgens da sein und sitze auch hinten im Kofferraum vom Jeep wenn es sein muss. Ich kenne die Begebenheiten, will aber unbedingt mit. Sie lächelten und sagten: Ja wir verstehen dass es nicht zu unbequem oder hektisch für dich wäre. Aber diesmal nicht denn es ist zu hektisch und unbequem für dich!“
???? Am Ende musste ich einsehen dass ich nicht mehr weiter komme und dass sie mich eben nicht gehen lassen wollen was auch immer der Grund. Ich weis nicht was der wahre Grund ist aber ich denke sie versuchen irgendetwas zu vertuschen in dem sie sagen es sei zu hektisch für MICH... Ich bin ziemlich enttäuscht, nicht nur weil ich schon fest damit gerechnet habe und jetzt doch dieses einmalige Erlebnis verpassen werde, sondern auch weil es scheint dass die Nepali immer noch nicht eingesehen haben dass ich für mich am Besten weis was gut ist.
Du hast dich bestimmt gefragt was der, die, das Deepa ist?!  Eine Deepa ist das:



Sie ist eine weitere, süße Addition zum Kinderhaus. Sie, als eine der einzigen, hat nicht erstmal gezögert als sie mich sah. Sie hat die anderen Kinder beobachtet wie sie mit mir spielten und ist mittenrein gesprungen. Jetzt ist sie schon eine meiner häufigsten Kunden für einen Ritt auf den Schultern. Sie ist 5 Jahre alst und hat wie viele hier kaum Familie übrig. Sie geht nun in den Kindergarten und ich bin mir sicher sie wird gut sein. Sie ist so ein aktives, erheiterndes, und lustiges Persönchen; alle Kinder lieben sie. Letzten Sonntag habe ich alle Kinder "Rapunzel neu verföhnt" anschauen lassen. Gar nicht so einfach 28 Kinder so zu platzieren, dass jeder Blick auf den Laptop hat :)
Ich habe es nicht mal geschafft alle Kinder aufs Bild zu bekommen!
Okay das wars dann auch mal wieder. Ich freue mich auf die Gruppe der Deutschen Kinderhaus-Sponsoren die am Donnerstag hier ankommt. Wir werden Ostern feiern.
Ich hoffe ihr genießt euer Osterfest; ich wünschte ich wäre zu Hause, denn ich liebe es Ostern mit der Familie zusammen zu sitzen (auch wenn ich das seit 4 Jahren nicht mehr konnte)
 Annika

On a New Year, gasoline shortage, Work Disappointments, and Deepa

Namaste! Happy New Year 2068 B.S.! Last Thursday, April 14, the Nepali celebrated their New Year. They have a calendar that is unique to them and which is based on some sort of king. I heard that the New Year is usually celebrated with good food, some dances, and even some fireworks; however I did not experience any of that in the Kinderhouse. I did have holidays though and I used my time to visit the Kathmandu Zoo. The entry was only 2.50€ (which is 5 times what the Nepali has to pay). The Zoo is pretty tiny compared to Augsburg or Munich or even Manhattan. But the cages are nicely arranged around a big lake for which one can rent out pedal boats. According to signs there should also be elephant riding, however I did not see it anywhere; I only saw how the elephant took a bath. The animals are interesting; some domestic some international; all kept in a very tight space (but aren’t they always in zoos?) I liked the somewhat more quiet atmosphere and enjoyed my visit although I was alone (my Nepali friend had ditched me).  
This I thought was an especially cool animal!

A "Clouded Leopard" probably because it likes to sleep in trees.


The lake around which all cages are arranged.

For days now I have noticed the long lines in front of the gasoline pumps. So I researched a little bit and found out that the Nepal Oil Cooperation had cut its supplies due to increased prices of gasoline in India. The private pumps do not receive any more supplies which means only the very few government pumps are open. The result is this:

The line on front of one of the pumps (only for motorbikes)

Chaos at the pump
How does this affect me? Well since most microbuses ran out of fuel, there are only few left to catch. Yesterday I waited 30 minutes before a middle-sized bus (smaller than a school bus, bigger than a microbus) finally offered to take us to Godavari. I squeezed inside and ended up all the way in the back where I feel least comfortable. I am telling the truth when I say I was scared for my life. The bus – with people sitting on the roof – was shaking so violently that I was certain it would fall over. It did not but we did get searched by the police twice – we lost 20 minutes there. The light also broke and they tried to fix it and failed – we lost 15 minutes there. In the end, 12 km took us 1.5h!!! I would have been faster and more comfortable jogging back! The highlight: they even charged double (probably because it took us twice as long J)
Now how about those work disappointments? Well here is the most recent one: About three weeks ago I first heard about a group of Australians coming to Kathmandu to attend a school inauguration. Those festivities don’t happen very often so I requested to be sent with them in order to accumulate more experiences. My co-workers assured me that this will be no problem. Yesterday I found out that none of my co-workers had –as promised- directed my request to the local program unit. So I begged them to do that as quickly as possible because the Australians are coming tomorrow. Well they did but in the end their answer was: “This time you better stay in Kathmandu because it will be too hectic for YOU!” I did not understand and asked them again why they decided that way. I assured them that nothing will be too hectic or inconvenient for me; I can reach the office by 5 AM and I will even sit in the trunk of the Jeep; I really want to go.  They smiled and said, yes we know but it will be too inconvenient for YOU! Eventually I had to concede that they would not let me go; I am not sure if the real reason is that I it will be too hectic for ME (which I assured them it won’t) or if they just made up this excuse to cover up some other reason. I am very disappointed in that regard, not only because the Nepali still don’t understand that I am the one who know what is best for me, but also because I will be missing out on this unique trip L
You probably wondered what a Deepa is… A Deepa is this J


She is another delightful addition to the Kinderhouse. She, as one of the firsts, was not hesitating at all when she first saw me. She watched the other kids play with me and jumped right in. She has already become one my most frequent customers for a ride on my shoulders. She is 5 years I believe and as all others she does not have much family left. She will attend nursery school now and I am convinced she will do just fine. She has such an active, delightful, and funny character; all the kids love her already. Last Sunday I let them all watch Tangled on my computer :) It is quite a challenge to arrange 28 children in front of one laptop so everyone can see :)  
I did not even get everyone on the picture :)
Alrighty, that’s it again. I am looking forward to a group of German-Kinderhouse-Sponsors arriving on Thursday. We will celebrate Easter in the Kinderhouse!
I hope you’ll enjoy Easter, I wish I were home I always love this time of year and the family gathering!

Annika

Mittwoch, 13. April 2011

Über Handys, Qualität in Bildung, kleine Kinder und Feiertage

Ich habe mir ein paar Themen überlegt über die ich diese Woche schreiben werde und besonders das erste Thema wollte ich schon lange mal erwähnen. Handys! Was für eine tolle Erfindung für die Entwicklungsländer. Die Länder können ohne großes Investment in Festanschlüsse trotzdem von der neu erungenen Verbundenheit und Aktualität profitieren. Die Erfolgsgeschichten sind zahlreich und ich zweifel nicht an den positiven Auswirkungen die diese Technology auf den Osten hatte. Aber es gibt auch die andere Seite der Münze über die nicht oft jemand redet. Die Handys machen die Leute hier genauso verschlossen und gestresst wie uns Westerner. Nur hier irgendwie noch schlimmer. Sie haben ihre Handy's IMMER und ÜBERALL dabei. Die Jugendlichen spielen laute Musik auf ihren Handys so dass der ganze Bus gestört wird. Leute ziehen ihre Handys aus den Taschen während dem Essen, während Geschäftsbesprechungen und während Unterhaltungen. Sie entschuldigen sich nicht etwa dafür dass sie den Anruf annehmen, nein im Gegenteil sie schreien in das Telefon ohne Rücksicht auf andere als müssten sie direkt mit der anderen Person über zwei Kilometer hinweg reden. Hier im Büro klingeln die Handys andauernd und das manchmal für eine ganze Minute lange (wie lange lässt man es denn klingen bevor man checkt dass keiner da ist???) Aber der deutlichste Hinweis darauf dass die Technologie zwar übergewandert ist, die Benimmregeln aber nicht, ist dass selbst die katholischen Schwestern ihr Telefon immer bei sich haben, es in der Kirche laut klingeln lassen und den Anruf sogar entgegen nehmen. Ich sitze oft allein beim Essen weil die anderen gerade unbedingt telefonieren müssen. Da frag ich mich schon wie viel gutes so eine Technology wirklich in sich hat?

Das ist die örtliche Kirche, und ja es klingen Handys andauernd!
Das Schuljahr ist gerade zu Ende gegangen und das neue startet in einer Woche. Die Kinder haben ihre Noten erhalten und ich habe mich mit ihnen ein wenig über das Notensystem unterhalten. Wie sich herausstellte bekommt man als Schüler hier Prozente. Wenn man mehr als 70% hat zählt man schon zu den Besten. Man braucht nur 40% um zu bestehen aber selbst wenn man mal in einem oder zwei Fächern nur 30% hat, werden die Kinder oft trotzdem vorgerückt. Da ist wirklich Qualität wichtig :)
Ein anderes gutes Beispiel passierte Gestern. Schwester TEssa hat schon seit langem Bein Schmerzen. So wie sie es beschreibt denke ich hat sie sich etwas gezerrt und der Rücken ist auch verspannt. Ich habe ihr ein paar Übunge gezeigt aber sie bevorzugt Medizin. Es ist nicht besser geworden also ging sie gestern ins Krankenhaus. Und wisst ihr was sie dort gemacht haben? Sie haben den Blutdruck gemessen und ein Blutbild gemacht. Ich habe sie dann gefragt was sie sich denn davon erhofft und dann meinte sie: "Ja der Arzt meinte durch das Blutbild kann er herausfinden was mit dem Bein los ist???!?!" okay... Die andere Schwester hatte Bauchschmerzen, sie haben ein Röntgenbild gemacht und ihr auf der Aufnahme dann ihre Geährmutter gezeigt und sie vermessen. Bloß blöd dass die Schwester vor drei Jahren ihre Gebährmutter hat entfernen lassen.  Da ist wirklich Qualität am Werk!

Kleine Kinder sind ein viel besseres Thema. Als erstes will ich euch über Tschumu erzählen. Tschumu ist ungefähr fünf Jahre und sie ist ein Energie Bündel. Sie will immer spielen, auf meinen Arm genommen werden, herumgewirbelt werden oder sonst irgendwie toben. Das hat aber zur Folge dass sie meist gegen sechs uhr abends müde ist (aber da findet Andacht statt). Folglich ist sie die letzten drei Tage immer eingeschlafen. Erst im sitzen aber dann haben es die Schwestern gemerkt und sie gezwungen aufzustehen. Es hat nicht lange gedauert dann war sie im Stehen eingeschlafen! zu lustig!
Dann gibt es da noch Sneh! Sie ist erst drein ein halb und kam vor kurzem ins Kinderhaus. Ihre Mutter ist HIV infiziert und sehr arm. Sneh ist eigentlich total lieb, aber gestern hat sie für 45 Minuten durch geschrien. Die Schwestern haben vieles versucht aber es ist eben schwer für ein so junges Kind von seiner Mutter getrennt zu werden. Am Abend war sie dann aber wieder gut gelaunt und hat mit uns gespielt.
Ich habe mit ein paar der Kindern einen Zug gebastelt, indem all die Kinder als Passagiere sitzen. Seht selbst, aber ich glaube dass sich die paar Stunden Arbeit gelohnt haben :)


Tuk Tuk Train

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Das ist das Energiebündel Tschumu!

Sneh ist in meinem linken Arm!
Diese Woche gibt es einige Feiertage. Bei den meisten weis ich nicht warum oder wieso, nur Morgen, da ist Nepali Neujahr. Aber Feiertage sind hier sehr anders. Letzte Woche hatte ich die Gelegenheit mit einer relativ jungen Mitarbeiterin zu reden. Sie hat mir viele interessante Dinge erzählt. Zum Beispiel dass sie es nicht wirklich bei Plan mag, es gibt andauernd irgendwelche kleinen Streits zwischen den Mitarbeitern und alles sei so Bürokratisch. Niemand nimmt die arbeit ernst und alle seien so langsam in ihrer Arbeit ihrer Meinung nach. Sie sagte auch dass sie oft von den männlichen Mitarbeitern diskriminiert wird. Sehr interessant. Sie sagte mir dann dass sie keine Feiertage mag, erst hab ich sie nicht verstanden aber dann erklärte sie dass sie zu Hause nichts zu tun hat und sich immer nur langweilt. Und ich kann das inachvollziehen. Die Leute hier wissen nicht wie man einen Familientag plant oder verbringt, wie man mit Kinder spielt oder was unternimmt. Also gehen sie lieber in die Arbeit. Selbst ich kenne das Gefühl von Langeweile hier sehr gut und ich habe ein ganzes Haus voll mit kleinen Energiebündeln. Da versteht man schon warum sie auch an Feritagen und Wochenenden arbeiten.

Namaste für Heute, wie gesagt es kommen viele Feiertage und ich weis nicht wann ich wieder online gehen kann, aber vielleicht komme ich ja einfach Sonntags zum Arbeiten :)
Annika

On cell phones, quality education, little children, and holidays

I thought of a few topics worth discussing this week and especially the first one I long wanted to mention. Cell phones! What a great invention for the developing world. The countries do not have to invest in landline infrastructure but can still benefit from connectedness and up to date information. The success stories are numerous and I do not doubt the positive impact cellular technology had. However here are the other facts that no one talks about: cell phones are making the people here just as consumed and stressed as westerners already are. They have their phones EVERYWHERE and ALWAYS on them. The teenagers play loud and annoying music in the busses and people pull out their phones during business meetings, dinners, and conversations. They do not apologize for taking the call, instead they scream into the phone (bad connection) in a way that makes you think they want to directly scream at them. But the most obvious hint to the fact that cell phones might have been brought to the East, however the rules of conduct were left behind, is that even the catholic sisters leave their phoned son during mass and adorations, they let it ring, and they take the calls with no hesitation. I often wonder if technology is really brining these people (and us for that matter) so much good?
This is church by the way! And yes there are cellphones ringing all the time!


J
The school year just ended and the next one is about to start in a week. The children received their grades last week and I asked them a little about the grading system. As it turns out they receive percentages. If one gets more than 70%, one already counts as top of the class. One needs only 40% to pass a subject. However if one fails two or three subjects with let’s say 30% one is most likely to still be promoted. You can see quality is really important here J
Another good real life example of this happened yesterday. Sister Tessa has had leg pain for quite a while now. Probably some strain or back problem. I tried to recommend her some exercises but she preferred medicine. It did get worse and so she went to see a doctor in the hospital yesterday. And you know what they did there? They took her blood pressure and a blood sample. I carefully asked her what she is expecting from these examinations and she said, well the doctor told her that they will figure out what’s wrong with her leg from the blood sample. Okay? The other sister had stomach problems. They did an x-ray, and showed her on the x-ray where exactly the uterus is and how big it measures etc. Too bad that her uterus got removed three years ago in India. That’s quality at its best
J
Little children are a much more fun topic. First I have to tell you about Tschumu. Tschumu is about five years old and she is a bundle of energy. She always wants to play with me, sit on my shoulders; she jumps around or tackles my feet. The down side to this is that at 6PM when it is time for adoration and mass she is deadly tired. So last three times she fell asleep. First sitting, but then the sisters noticed and ordered her to stand up; it didn’t take long before she fell asleep standing :D  It was too funny!
Another delightful young girl is Sneh. She is the newest addition to the “Kinderhouse-Family”. Three-and-a-half years old she only has her mom left (for now). However her mother is HIV infected and also very poor. The older kids like her very much, as do I; but yesterday she cried her soul out for 45 minutes straight. The sisters tried so much to calm her down, but it must be hard for such a young child to get separated from the mother. By evening, she was all fine again and she even played with me and the other kids.
Yesterday I made a train with the help of a few children, with all their pictures as passengers. See for yourself but I think the few hours of work turned out pretty good
Took TookTrain


Tschumu the sleeper :)

Sneh is the one in my left arm!
This week there are a lot of holidays. I don’t know why or what they are for except tomorrow (it’s Nepali New Year) but the fact is that holidays are quite different here. Last week I had the pleasure of talking to a younger Nepali female co-worker of mine. She told me many things, including that she does not really like to work for Plan because there are many disputes and little fights between the co-workers. She also thinks that people are working so slowly and no one is really committed. And she also often experiences discrimination from her male co-workers. She also told me however, that on holidays, all Nepali usually work. She said that there is nothing to do at home and one day off is fine, but as soon as it is too people get bored and they voluntarily go to work. That struck me as odd, but the more I thought about it I understood. It is true, people really have nothing to do at home, they are not aware about how to spend time with the family, how to play or sing with the children, how to plan family trips, etc. Even for me, and I have a houseful of energetic little kids, it is sometimes painfully dull… so I guess I get why they are working on Sundays and holidays although they don’t need to.
Namaste for now, as I said there are many holidays and I am not sure when I’ll be able to use the Internet again. Maybe I’ll come in Sundays :D
Annika

Donnerstag, 7. April 2011

Makwanpur Feldarbeit

Wie geht’s euch so zu Hause und in den Staaten? Ich muss schon sagen ich vermisse euch sehr. Es gibt so viele Dinge auf die ich mich schon wieder freue und ich kann nicht glauben dass es immer noch zwei Monate sind bis ich in den Flieger steige. Aber natürlich werde ich auch einiges von hier vermissen, besonders die Kinder, und ich bin froh dass ich die Zeit hier habe.
Diese gespaltenen Gefühle sind beispielhaft für viele Erfahrungen hier. Es gibt immer so viele interessante und tolle Dinge aber auch viele frustrierende und nervende Erlebnisse. Letzte Woche bin ich nach Makwanpur gereist, um dort in einem kleinen Ort namens Tistung eine Studie durchzuführen. Auch dort habe ich wieder beide gefühlsrichtungen auskosten dürfen :) Soweit ich informiert war sollten wir dort fünf Tage bleiben um verschiedene Leute zu interviewen und zu fragen wie Plan ihnen in den letzten 15 Jahren geholfen hat. Also gut, ich habe mich also vorbereitet, verschiedene Leute angerufen und Berichte gelesen. Montag morgen sind wir dann in unser Unternehmen gestartet.

Die Kinder hier sind einfach zu süß!
Hier ist es auch als die frustrierenden Erfahrungen angefangen haben: zu erst ein Mal sind wir eine Stunde zu spät gestartet. Das an sich wäre ja nicht so schlimm gewesen aber man sagte mir ich solle mich sofort richten, was ich getan habe, und so habe ich die Stunde im Auto gewartet, während sie sich offensichtlich nicht sofort gerichtet haben. Die Fahrt wäre eh schon drei Stunden lang gewesen aber wir haben für Tee, Pippi und Frühstück angehalten (auf dem Weg zahlt es ja Plan). Ach und während der ganzen Woche haben wir bestimmt mehr als 8 Stunden auf unser vorbestelltes Essen gewartet. Sehr effektiv :)

Zeit für ne Tasse Tee? Immer....
Als wir vor Ort ankamen, mussten wir eine Stunde auf unseren Kollegen warten. Danach haben wir zwei Stunden gebraucht um eine passende Unterkunft zu finden denn all das wurde nicht vorher organisiert. Um vier Uhr dann haben wir endlich mal über das Projekt geredet. Jedoch haben „wir“ uns in Nepali unterhalten. Ich saß dann eben für 15 Minuten schweigend am Tisch denn ich wollte nicht unterbrechen. Ich war aber auch neugierig, schließlich hörte ich sie „Plan“ und „Tistung“ und „Annika“ sagen. Also habe ich schließlich doch eingehakt und gefragt über was sie sich unterhalten. Die Antwort war: „wir haben beschlossen dass wir Morgen mit der Schule anfangen und die Schüler und Lehrer interviewen und alles weitere entscheiden wir dann. Ist das okay für dich?“ Ich sagte ja klar, auch wenn ich dachte dass das ein sehr vage Struktur war für die sie 15 Minuten gebraucht hatten! Aber wenn man in Nepal ist sollte man sich wie ein Nepali verhalten :)Ich hab noch vorsichtig hinzugefügt dass es für mich essentiell ist dass jemand übersetzt denn sonst verstehe ich nichts und kann ihnen auch nicht helfen.

Warten... wahrscheinlich das was wir am aller meisten gemacht haben :)
Ach und hab ich euch erzählt dass es sobald wir aus Kathmandu draußen war von 26° auf 10° runter ist? Es hatte in den Bergen zu regnen angefangen und ich hatte keine Jacke mit. Also habe ich tags und nachtsüber eben gefroren. Wie erwartet war ich dann am nächsten Tag krank mit Kopf-, Hals- und Nebenhöhlenschmerzen. Ich hatte natürlich Medizin gegen Durchfall und Erbrechen dabei aber nicht gegen das  Als ich dann auch noch erfuhr dass wir jeden Morgen und Abend 30 minuten mit dem Motorrad unterwegs sein würden war meine Freude natürlich riesig! Gegen das Motorrad hab ich ja nichts, aber dagegen dass der Beifahrer normalerweise keinen Helm bekommt. Ich dachte an meine Freunde und Familie und habe mir dann selbst einen Helm vom Nachbarn organisiert!

Maske und Helm drüber? Yep, Los gehts!
Wir haben also den Tag dann in der Schule begonnen. Wir warteten eine Stunde auf den Lehrer. Alle haben sich dann heiter und angeregt für 30 Minuten auf Nepali unterhalten. Meine Mitarbeiter haben mir nichts übersetzt. Also habe ich sie schließlich doch nach einer Übersetzung gebeten und die kurze Antwort war: „Wir haben uns über all die Schwierigkeiten und Veränderungen unterhalten.“ Ich sagte dass das doch sehr interessant sei... und wartete auf mehr. Aber es kam keine weitere Ausführung.
Nach dem zweiten Tag war ich dann schon richtig frustriert. Ich fühlte mich ausgeschlossen, allein, wertlos... Meine Bitten für Übersetzungen wurden nicht wirklich umgesetzt. Ich gehörte nicht zum Gespräch dazu. Natürlich gaben sie mir kurze Antworten auf meine ganz speziellen Fragen so was wie: „wie viele Kinder hat sie“, aber mehr wurde dann auch nicht gesagt. Ich verpasste die ganzen interessanten Geschichten die die Leute erzählten. Auch meine Mitarbeiter haben nur Nepali geredet während dem Essen. Ich versuchte Gespräche über Familie, Arbeit, Sport, Hobbies, etc. anzufangen aber das funktionierte meist nicht denn sie haben nie etwas über mich wissen wollen.
Ich weis warum Plan sich auf Kinder und Jugendliche konzentriert. Sie haben
einen frischen Geist und sind Vorschlägen gegenüber sehr offen.
Sie haben natürlich auch nie nach meiner Meinung zum Projekt gefragt. Meine Vorschläge zu den Interviews oder dem Zeitplan wurden nicht gebraucht. Sie haben für mich das Essen bestellt (zwei Mal am Tag Reis) und ein Mal sind sie sogar zu einer Gemeindeversammlung ohne mich gegangen nur um mir danach zu erzählen wie toll es war?!?! Ich hab mich schon sehr ausgeschlossen gefühlt. Ich saß eben schweigend da und habe die Kinder angelächelt. Ich habe das bisschen aufgeschrieben was sie mir übersetzt haben aber das waren eben nur ihre Zusammenfassungen. Ich schreibe das Dokument gerade, aber ohne Struktur, und Inhalt ist es ein wenig sinnlos (aber meine Kollegen haben ja nicht mal Notizen aufegschrieben!) Ach und der eine Kollege ist dann Freitag einfach wonanders hin und ich durfte alleine weiter arbeiten!

Egal genug der frustrierenden Erfahrungen, hier sind die tollen interessanten Erlebnisse:

Die Landschaft in Tistung ist unbeschreiblich schön, ich habe mich richtig verliebt! Nachdem ich gelernt habe wie man sich am Motorrad festhält ohne den Vordermann zu berühren (nicht angebracht) habe ich die Fahrten jeden Morgen und Abend richtig genossen! Am Freitag konnten wir sogar den Machapuchare und die Annapurna von der Strasse aus sehen! Am Mittwoch sind wir auch mal für 1.5 Stunden über Stock und Stein in eine ganz abgelegene Gegend gefahren. Ich fands super :D es war wie Mountainbiking!


 

Das Hotel war gut genug. Ich hatte einen eigenen Raum und sowas ähnliches wie ein Bad. Das Bett war auch okay für mich obwohl sich selbst der Nepali über die Härte beschwert hatte. Wir hatten auch immer Strom da das Kraftwerk in der Nähe stand. Also konnte ich Abends noch gleich die Bilder bearbeiten und das Dokument schreiben. Meist saß ich noch nach 12 uhr.
Die Leute waren alle super freundlich und haben uns Tee und Kekse hingestellt. Ich habe auch einen neuen Freund gewonnen. Sein Name ist Rajesh und er hat uns viel geholfen. Er ist 27 oder so und hilft seiner Gemeinde freiwillig. Er hat auch oft probiert mit mir zu reden und für das bisschen Englisch das er kann, haben wir uns gut unterhalten! Glaubt es oder nicht, ich habe auch das Dhal Bhat sehr gern gegessen, selbst zwei Mal am Tag. Es war nämlich hundertmal besser als die drei fettigen mit Eibestrichenen Toasts zum Frühstück!

Rajesh und zwei weitere freiwille Helfer. Wenn bei uns so viele Jugendlich
mithelfen würden dann könnten wir viel für Kinder, Behinderte oder alte
Leute erreichen.
Die Leute hatten auch so viele tolle und bewegende Geschichten zu erzählen. Viele hatten schlicht weg nichts mit Plan zu tun aber sie waren trotzdem interessant! Ich habe wirklich sehen können wie viel gutes man bewegen kann wenn man es richtig anstellt.
Die Kinder waren so süß. Viele von ihnen waren ganz schüchtern am Anfang aber wollten mich dann später nicht gehen lassen. Sie wollten meine blonden Haare streicheln und meine weiße Haut anfassen. Viele sind erst vor der Kamera weggelaufen aber haben am Schluss dann richtig posiert.



Ich habe auch gelernt wie meine Kollegen hier arbeiten, wie sie Dinge (nicht) strukturieren, wie sie Pläne machen, wie sie Essen (mit den Händen :)) und wie sie sich (nicht mit mir) unterhalten. Es war definitiv belehrend und ich hoffe ich kann dieses Wissen nun anwenden.
Alles in Allem war es eine gute Woche. Natürlich war ich sehr froh am Freitag nach 8 Uhr wieder im Kinderhaus zu sein, aber ich habe vieles gelernt und gesehen. Ich habe vorallem mehr und mehr eine Idee davon was für eine Rolle ich hier spielen muss. Ich dachte ich wäre hier um ihnen zu helfen, ihnen Vorschläge zu machen und um ihnen Dinge zu zeigen. Aber als junge ausländische Frau bin ich nur hier um zu lernen und zu zuhören.
Okaydokay, das wars dann wieder. Ich weis.... schon wieder so viel zu lesen gewesen. Aber ich dachte ich erzähle euch von den Erfahrungen die ich gemacht habe (und das war vielleicht ein Drittel von allen)!
Habt ein super Wochenede! Ich habe viel mnit den Kindern vor (auch wenn ich kaputt bin)
LG Annika

Makwanpur Field Visit

Hello Everyone,
how is life back home and in the US? I must say I miss you a lot. There are so many things I am looking forward to that I cannot believe it is still two months until I can fly home. Of course I’ll also miss things here, especially the children, and I am glad I can spend this time here right now.
These split-feelings are very exemplary of my time here. There are always so many great and interesting things, and so many frustrating and annoying experiences. Last week I went to Makwanpur to conduct a case study in the small village Tistung, and I also experienced both sets of feelings there. As far as I was informed we were supposed to be there for 5 days in which we conduct interviews with locals to find out how Plan has changed and helped the community over the last 15 years. Fair enough I had done my preparation, called some people, read some studies, etc. to gain background knowledge. We left Monday morning for a three hour drive to the village.
Nepal's children are a joy :)
And that’s when the frustrating and challenging experiences started: First of all we left one hour late (as expected) I would not have been very upset with that, however they told me to GET READY immediately, so I did, and henceforth I waited the hour in the car, while they obviously did not get ready immediately J On the way we stopped three times so that the two Nepali could have some tee, pee, and eat their breakfast (on the way it is paid by Plan). By the way, the whole week we lost around 8 hours just waiting for our PREORDERED food to be ready - very efficient :)

Time for Tea?? ALWAYS :)
Once we reached our destination we waited for one hour on the guy who was supposed to meet us. Then it took us two hours to find a place to stay because no one had organized that in advance. Finally, at four o’clock, we sat down to talk about the project. However “we” talked about it in Nepali J I sat there the first 15 minutes not interrupting because I know it is impolite. Nevertheless I was curious because I heard them say “Plan” and “Tistung” and “Annika”, so I knew they were talking about some important stuff involving me. Finally I gave myself a push and I asked what they are talking about. So they summarized it by saying: we talked about the schedule of the next days. Tomorrow we will start with the school, the teachers, and students, and then we will go from there. “Is that ok for you?” I said yes of course it is, thinking that this was a little bit of a fuzzy plan, but “when in Nepal do as a Nepali does”. I did carefully ask them though, if it were possible for them to translate more for me. I was there to help them with their work, yet this would not be possible without translations.
Waiting.... probably the activity that we did most in Tistung
 Oh and had I told you that as soon as we left Kathmandu the 26° dropped to 10 degrees because it started raining in the hills? I had not taken a jacket and so I was freezing all day and night long. Sure enough I was sick the day after, with a headache, throat pain, and sinus problems (sicknesses for which I had not taken medicine with me!) You can imagine that my joy was enormous when I found out that we were to travel to the villagers 30 minutes by motorcycle every morning and back every evening. I did not mind the motorcycle however I do not like the fact that the by-passenger does not get to wear a helmet usually. Thinking of my friends and family at home, I managed to organize one from the neighbors, and all was good.
Mask and Helmet? CHECK
We started the day at the school, after waiting one hour for the teacher. They talked happily and excitedly for about half an hour before paying attention to me. In fact my Nepali co-workers had not translated anything of the conversation for me. So I politely asked them once again to please translate what they had said, and the answer was: “They just explained us about all the difficulties they are facing and all the things that have changed”. I said: “That’s interesting…” waiting for more. However they did not tell me anything more.
By day two I felt completely worthless, frustrated, disappointed and lonely. My begging for translations had not worked. I was not a part of the conversations. Of course they answered me all questions I asked them, but after they finished their short answers, they continued the Nepali. Even my co-workers talked strictly Nepali during lunch, breakfast, or dinner. I tried often to start a conversation about work, Nepal, Germany, families, etc. But like I said a few sentences as answer were enough for them and no one ever asked any questions back. They also never asked my opinion about the structure of the interviews or the document, or the schedule.  
I understand very much why Plan focuses on children and teenagers.
They have an open mind and are welcoming suggestions.
They ordered the food for me (rice twice a day) and one time even went to a meeting without me, just to tell me afterwards how great it was?!?! I felt very much excluded; I just sat there quietly and smiled at the children (who by the way loved me all). I took notes, while my Nepali co-workers did not, but I was only able to drop down their summaries and interpretations, not anything specific the people had said. I will work on the document now, but like I said we never really discussed structure or content so it is a little like free balling. And on Friday my co-worker from Kathmandu simply left to another place, and I was supposed to work by myself !
Enough of the frustrating work experiences, here are the great and interesting stories:
The landscape in Tistung is beautiful; I really fell in love with it. After learning how to grab on to the motorbike (not the man in front), I enjoyed the daily rides so much. One day we could even see Mount Machapuchare and Mount Annapurna from the “highway”. On Wednesday we took a 1.5hour motorbike ride through the hills and fields (no road) and I loved it. I felt reminded of mountain-biking in Kansas J


 The hotel was acceptable; I had a room for myself and something that was close to a bathroom. The greatest thing though: the town is nearby an electricity plant so there was no power cut. This allowed me to work on the document immediately after we returned from the field around 6 o’clock. Most nights I was up till 12 o’clock to edit pictures and write on the case study. The people were all really friendly and the children are so cute. I also gained a new friend. His name is Rajesh and he drove one of us to the village every morning. He was also the only one who really tried to talk to me, and we talked quite a bit considering the limits of his vocab. Believe it or not, I enjoyed dhal bhat every day, because it was so much better than the three fat-and-egg-soaked toasts we received for breakfast.
Rajesh and two female volunteers. If everyone were to volunteer so much
of his or her time like the Nepali youth does, we could change many things
for our children, disabled, or older people.
The villagers had so many touching stories to tell. Some of them were completely irrelevant to Plan’s work and the document, but they were still very much interesting to me personally. I realized how much good can be done if you do it right. The village has changed so much to the better in 15 years and everyone is grateful.
The children were so cute. Most of them really shy in the beginning, did not want to let go of me when I had to leave. They wanted to stroke my blond hair, touch my white skin and make me smile. Some of them ran away from the camera only to come back later to pose J


 I also learned a lot about my co-workers. I learned the way they work, the way they communicate, the way they eat (with hands), and the way they make plans… It was an eye-opening experience and I hope to be able to use that knowledge now.
All in all it was a good week. Of course I was glad to be back in the Kinderhouse where people talk to me and incorporate me. But I think that I had to learn my true role here. I thought I was here to help and to give suggestions and show them new things. As it turns out, being a young foreign female, the only thing I am here for is to listen and to learn. J
Alrighty, that’s it again. I know … long again… sorry. But I felt like it was a valuable experience that I wanted to share with you in every aspect (although this is maybe one third of the whole storyJ)
Have a great weekend!
Annika

Montag, 4. April 2011

“Ich kam als Fremde und ging als respektierte Freundin” - ein etwas längerer Post

Mein Patenkind lebt in einer kleinen Gemeinde im Westen von Nepal. In einem einstündigen Flug flog ich von Kathmandu nach Nepalgunj und wurde von Plan Mitarbeitern am Flughafen abgeholt. Sofort gefiel mir die freundliche und sachkundige Art der Angestellten aus dem Banke Büro, sie sprachen auch alles sehr gutes Englisch. Übernachtet habe ich in einem schönen Hotel in der Nähe des Büros und es gab überhaupt keine Probleme. Nach einer angenehmen Nacht wurde ich weiteren Plan Mitarbeitern vorgestellt, die alle einen netten Eindruck hinterließen. In einer kurzen Besprechung wurde mir Wissenswertes über die Gemeinde erklärt. Die Mitarbeiter haben auch alle meine Fragen beantwortet und wussten über spezielle Details zur Familie bescheid.
Die Fahrt zum Ort verlief reibungslos. Ich hatte Glück, mein Patenkind lebt nur circa 30 Minuten vom Büro entfernt und es gibt eine Strasse. Mir gefiel die Landschaft des Terai sehr gut. Alles ist grün dort und es sieht fast aus wie in der Savanne. Als das Auto in den Feldweg einbog der zum Haus der Familie führt, wurde ich etwas nervös. Ich hatte mir diesen Tag oft in Gedanken vorgestellt und hatte Angst dass meine Erwartungen zu hoch gesetzt waren. Ich wusste auch nicht genau wie ich die Familie begrüßen solle oder wie ich mich sonst angemessen verhalte. Ich hatte Angst dass meine 1.80m große, blonde Gestalt die Leute einschüchtert. Aber wie sich herausstellen sollte, waren alle Bedenken unangebracht.


Gleich nachdem ich aus dem Auto gestiegen bin, sah ich alle Dorfewohner versammelt. Alle haben sie mich mit einem freundlichen Lächeln oder einem „Namaste“ begrüßt. Ich habe zurück gegrüßt und auch gelächelt. Sudip, mein Patenkind, nahm mich an die Hand und führte mich in die Hütte. Dort durfte ich auf dem Bett, der einzigen Sitzgelegenheit, Platz nehmen. Ungefähr zwanzig Verwandte und Freunde haben sich noch nach uns in die kleine Hütte gequetscht um alles zu sehen. Sneh, meine Übersetzerin, hat mich Sudip, seiner Mutter und seinen Großeltern vorgestellt. Ich habe mich danach selbst noch in gebrochenem Nepali vorgestellt und überreichte dann meine Geschenke. Für  Sudips Familie hatte ich nützliche Gegestände wie Seifen, Zahnbürsten und Zahnpasta dabei. Die Mutter und die Oma bekamen zusätzlich noch Armreifen. Ich habe auch allen Dorfbewohnern Süßigkeiten gegeben und sie freuten sich sehr darüber. Sudip bekam ein Malbuch und Stifte und er hat sich sofort daran gemacht ein Bild auszumalen. Das Highlight aber war eine Packung Luftballons. Jeder wollte einen farbigen Ballon haben, sogar der Opa, und sie alle hatten Freude daran ihn aufzublasen und mit ihm zu spielen. Danach habe ich noch mit den Kindern Memory gespielt. Das Spiel brachte ich aus Deutschland mit und ich wollte sicher gehen dass sie es ganz verstehen. Die Kinder lernten schnell und spielten einige Runden. Die kleine ursprüngliche Anspannung war komplett verflogen. Alles was verblieb waren Gesichter mit einem warmen Lächeln und großen dankbaren Augen. Jeder hatte Spass an dem Besuch.








Ich habe die Gelegenheit genutzt um ein Gespräch anzufangen. Durch die Hilfe von Sneh, einer wirklich guten Übersetzerin, lernete ich viel über Sudip und seine Familie. Sudips Vater zum Beispiel, ist momentan in Indien  so wie alle anderen Männer der Gemeinde. Arbeit in der Terai Region zu finden ist schwer, deshalb gehen die Männer meist für sechs bis neun Monate nach Indien, arbeiten dort und senden ab und zu Geld heim. Sudip ist gearde sechs geworden und er geht in eine Private Grundschule. Durch Plan erhält er ein Stipendium dass ihm den Schulranzen, die Bücher und Stifte bezahlt, aber seine Familie arbeitet hart um sich die Privatschule zu leisten. Sie wollen dass Sudip mindestens bis zum Bachelor studiert. Als ich aber Sudip fragte was er später mal machen will, erzählte er mir er wolle zur Armee.

Momentan leben Sudips Mutter und er mit den Großeletern aus Sicherheitsgründen. Sobald der Vater nach Hause kommt ziehen sie wieder in ihre Hütte um. Eine Hütte die zwei Räume hat, aus Matsch gebaut wurde und ein Strohdach hat dass in der Regenzeit undicht ist. Sie haben auch keine Latrine. Dank Plan ist die junge Mutter nun Teil einer Gemüse Agrarwirtschaft Gruppe, was den Frauen vor Ort hilft das Einkommen ihrer Männer zu ergänzen. Die Familie und die Dorfbewohner haben offen und ohne Schüchternheit gesprochen. Sie sprachen davon wie die Kinder durch Plan in die Schule gekommen sind, wie die Mütter nun Gemüse anbauen, wie sie über Hygiene augeklärt wurden und wie sie nun gemeinsam und organisiert ihre Stimmen heben können. Sie haben mich herumgeführt und mit die Hütten und das Gemüsefeld gezeigt. Als wir dann zur Hütte der Großeletern zurück kehrten wollten sie über meine Familie wissen.
Um ihnen zu erklären warum ich überhaupt von soweit hergekommen bin, zeigte ich ihnen die Briefe von Sudip. Sie verstanden dass wir dadurch eine Verbindung hatten und versicherten mir auch dass sie Briefe und Geschenke erhalten haben. Ich erzählte ihnen dass diese Patenschaft etwas ganz besonderes für mich ist, weil ich als 22 Jährige Studentin einer anderen Familie, mit Vater und Mutter so jung wie ich, helfen kann.  Danach habe ich ihnen mit hilfe meines Computer Bilder von meiner Familie, unserem Haus, unserem Ort, meiner Universität, Zootieren, und anderen Dingen gezeigt. Jeder hatte Spass daran. 15 Leute vor einem kleinen Laptop Bildschirm, aber keiner hat sich gelangweilt. Die Kinder haben vor Freude aufgeschrien wenn sie ein Tier entdeckt haben dass sie kennen , wie einen Löwen, einen Elefanten, oder einen Hund. Die Frauen haben mir auch erklärt dass sie gerne Sport machen also habe ich ihnen ein Video gezeigt in dem ich bei einem Leichtathletik Wettkampf zu sehen bin. Sie haben mich angefeuert, geschrien, geklatscht und gestaunt. Danach haben sie ein cristliches Lied für mich gesungen; die Familie ist vor kurzem konvertiert. Die Kinder haben fast geschrien weil sie so begierig waren mitzusingen. Ich habe das ganze mit meiner Laptop Kamera aufgenommen so dass die Kinder sich sehen konnten. Um sie dann noch mehr zu entertainen habe ich danach ein Program angemacht dass durch Gesichtserkennung verschiedene Masken und Hüte auf die Köpfe vor der Kamera setzt. Mir fehlen die Worte um zu beschreiben wie sehr sie das genossen haben. Jeder, von der vier jährigen Nachbarstochter bis hin zum 68 jährigen Opa, hat laut gelacht und sich den Bauch gehalten jedesmal wenn die Maske oder der Hut Form, Farbe, oder Position gewechselt hat. Jetzt bin ich stolze Besitzerin eines Videos das beweist wie wenig man braucht um anderen Freude zu bringen.


Nach zweieinhalb Stunden war es dann schließlich Zeit zu gehen, nicht weil uns nichts mehr eingefallen ist über das wir reden wollten, sondern weil ich zum Flughafen musste. Die Familie bedankte sich bei mir fürs Kommen und ich bedankte mich bei Ihnen für ihre Offenheit und Gastfreundschaft. Sie sagten noch dass ich auf jeden Fall wieder kommen müsse. Sie würden mich auch gerne anrufen aber ich würde sie ja dann nicht verstehen können. Ich hätte ihnen gerne noch so viel gesagt und ihnen versichert dass ich sie nie vergessen werde aber es war schwer meine Emotionen zu kontrollieren. Die Großmutter hatte Tränen in den Augen. Ich sagte Sneh sie solle den Leuten erklären dass wir ins in Europa zur Verabschiedung umarmen, doch bevor sie die Übersetzung beenden konnte war mir die Großmutter in die Arme gefallen.

Sudip war der nächste mit einer minutenlangen Umarmung bei der ich nicht wusste ob er jetzt zu Weinen angefangen hat. Die Mutter und ihre Schwester umarmten mich auch sowie einige der Dorfbewohner. Dann, ganz plötzlich, hat mich auch der Großvater umarmt. Ich war so überrascht und bewegt, denn normalerweise halten sich Frauen und Männer an eine distanzierte formale Umgangsweise, dass mir Tränen in die Augen schossen. Ich wollte nicht mehr gehen. Ich war als Fremde gekommen doch ich ging als respektierte Freundin.
Durch diese neu gewonnene Freundschaft trage ich aber auch mehr Verantwortung. Vor dem Besuch waren Sudip, seine Familie und die Gemeinde nur Namen auf dem Papier. Ich wusste ich unterstütze ihre Entwicklung aber es gab keine tiefere Verbindung. Als ich an diesem Tag ging hatte ich so eine Verbindung hergestellt. Ich fühle mich für sie verantwortlich. Ich weiß dass diese Leute, die Leute mit denen ich lachte, spielte und sang, meine Hilfe brauchen und dass sie auf meine Unterstützung angewiesen sind. Ich werde ihr Lächeln, ihre Gesichter, ihre Tränen, ihr Winken nie vergessen, und damit werde ich auch meine Verantwortung gegenüber ihnen nie vergessen.


Ich hab wirklich versucht alles so gut wie möglich zu beschreiben, aber keine Worte werden je meine Erfahrungen beschreiben können. Ich hoffe euch hat es trotzdem gefallen, auch wenn es ein "etwas" längerer EIntrag war :)
Namaste und schau wieder rein für eine Beschreibung meines Besuchs in Makwanpur!
Annika