Diese gespaltenen Gefühle sind beispielhaft für viele Erfahrungen hier. Es gibt immer so viele interessante und tolle Dinge aber auch viele frustrierende und nervende Erlebnisse. Letzte Woche bin ich nach Makwanpur gereist, um dort in einem kleinen Ort namens Tistung eine Studie durchzuführen. Auch dort habe ich wieder beide gefühlsrichtungen auskosten dürfen :) Soweit ich informiert war sollten wir dort fünf Tage bleiben um verschiedene Leute zu interviewen und zu fragen wie Plan ihnen in den letzten 15 Jahren geholfen hat. Also gut, ich habe mich also vorbereitet, verschiedene Leute angerufen und Berichte gelesen. Montag morgen sind wir dann in unser Unternehmen gestartet.
Die Kinder hier sind einfach zu süß! |
Zeit für ne Tasse Tee? Immer.... |
Warten... wahrscheinlich das was wir am aller meisten gemacht haben :) |
Maske und Helm drüber? Yep, Los gehts! |
Nach dem zweiten Tag war ich dann schon richtig frustriert. Ich fühlte mich ausgeschlossen, allein, wertlos... Meine Bitten für Übersetzungen wurden nicht wirklich umgesetzt. Ich gehörte nicht zum Gespräch dazu. Natürlich gaben sie mir kurze Antworten auf meine ganz speziellen Fragen so was wie: „wie viele Kinder hat sie“, aber mehr wurde dann auch nicht gesagt. Ich verpasste die ganzen interessanten Geschichten die die Leute erzählten. Auch meine Mitarbeiter haben nur Nepali geredet während dem Essen. Ich versuchte Gespräche über Familie, Arbeit, Sport, Hobbies, etc. anzufangen aber das funktionierte meist nicht denn sie haben nie etwas über mich wissen wollen.
Ich weis warum Plan sich auf Kinder und Jugendliche konzentriert. Sie haben einen frischen Geist und sind Vorschlägen gegenüber sehr offen. |
Egal genug der frustrierenden Erfahrungen, hier sind die tollen interessanten Erlebnisse:
Die Landschaft in Tistung ist unbeschreiblich schön, ich habe mich richtig verliebt! Nachdem ich gelernt habe wie man sich am Motorrad festhält ohne den Vordermann zu berühren (nicht angebracht) habe ich die Fahrten jeden Morgen und Abend richtig genossen! Am Freitag konnten wir sogar den Machapuchare und die Annapurna von der Strasse aus sehen! Am Mittwoch sind wir auch mal für 1.5 Stunden über Stock und Stein in eine ganz abgelegene Gegend gefahren. Ich fands super :D es war wie Mountainbiking!
Das Hotel war gut genug. Ich hatte einen eigenen Raum und sowas ähnliches wie ein Bad. Das Bett war auch okay für mich obwohl sich selbst der Nepali über die Härte beschwert hatte. Wir hatten auch immer Strom da das Kraftwerk in der Nähe stand. Also konnte ich Abends noch gleich die Bilder bearbeiten und das Dokument schreiben. Meist saß ich noch nach 12 uhr.
Die Leute waren alle super freundlich und haben uns Tee und Kekse hingestellt. Ich habe auch einen neuen Freund gewonnen. Sein Name ist Rajesh und er hat uns viel geholfen. Er ist 27 oder so und hilft seiner Gemeinde freiwillig. Er hat auch oft probiert mit mir zu reden und für das bisschen Englisch das er kann, haben wir uns gut unterhalten! Glaubt es oder nicht, ich habe auch das Dhal Bhat sehr gern gegessen, selbst zwei Mal am Tag. Es war nämlich hundertmal besser als die drei fettigen mit Eibestrichenen Toasts zum Frühstück!
Rajesh und zwei weitere freiwille Helfer. Wenn bei uns so viele Jugendlich mithelfen würden dann könnten wir viel für Kinder, Behinderte oder alte Leute erreichen. |
Die Kinder waren so süß. Viele von ihnen waren ganz schüchtern am Anfang aber wollten mich dann später nicht gehen lassen. Sie wollten meine blonden Haare streicheln und meine weiße Haut anfassen. Viele sind erst vor der Kamera weggelaufen aber haben am Schluss dann richtig posiert.
Ich habe auch gelernt wie meine Kollegen hier arbeiten, wie sie Dinge (nicht) strukturieren, wie sie Pläne machen, wie sie Essen (mit den Händen :)) und wie sie sich (nicht mit mir) unterhalten. Es war definitiv belehrend und ich hoffe ich kann dieses Wissen nun anwenden.
Alles in Allem war es eine gute Woche. Natürlich war ich sehr froh am Freitag nach 8 Uhr wieder im Kinderhaus zu sein, aber ich habe vieles gelernt und gesehen. Ich habe vorallem mehr und mehr eine Idee davon was für eine Rolle ich hier spielen muss. Ich dachte ich wäre hier um ihnen zu helfen, ihnen Vorschläge zu machen und um ihnen Dinge zu zeigen. Aber als junge ausländische Frau bin ich nur hier um zu lernen und zu zuhören.
Okaydokay, das wars dann wieder. Ich weis.... schon wieder so viel zu lesen gewesen. Aber ich dachte ich erzähle euch von den Erfahrungen die ich gemacht habe (und das war vielleicht ein Drittel von allen)!
Habt ein super Wochenede! Ich habe viel mnit den Kindern vor (auch wenn ich kaputt bin)
LG Annika
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