Sonntag, 12. Juni 2011

Abschlussgedanken - Aber nicht der letzte Blog

Wow, das hier ist ganz schön schwer. Wie soll ich die letzten vier Monate zusammenfassen oder über sie reflektieren, wo sie doch so anders, interessant, herausfordernd und bewegend waren. Naja, als erstes denke ich sollte ich erwähnen dass ich eine kleine Abschiedsparty für die Kinder geplant habe. Wir werden selbst gemachten Bananenkuchen, Eis, und Wassermelone essen, dann werden die Kinder wohl etwas singen und tanzen. Und anschließend gebe ich den Kindern ihre Geschenke. Das Verteilen läuft wie in einer Tombola. Die Kiddies müssen eine Nummer ziehen und dürfen sich dann ihr Paket nehmen. In jedem Paket sind drei Kleinigkeiten, so etwas wie ein Haarreifen, Armbänder und ein Lipgloss. Dazu gibt es eine Karte, Fotos, und ein Freundschaftsarmband für jeden. Ich denke es sollte lustig werden, wobei natürlich auch eine riesige Wehmut mitschwingt.



Naja, nun also zu den letzten vier Monaten. Was soll ich sagen? Ich hab so vieles zu sagen, aber ich will damit beginnen meiner Familie zu danken. Ohne sie hätte ich es nie geschafft. Egal wo ich gerade in der Welt unterwegs bin, sie sind immer für mich da und unterstützen mich. Sie geben mir Kraft wenn ich gerade keine mehr habe, sie hören mir zu, lachen und weinen mit mir. Ich hätte die vier Monate nie ohne sie durchgehalten. Natürlich gibt es auch ein paar Freunde die immer wieder mit mir geskypt haben, die nach mir gefragt haben, und die quasi mit mir durch diese Zeit gegangen sind. Ich will euch allen danken, dass ihr mich unterstützt habt. Ihr konntet auch über meine Aktivitäten hier lesen, das Backen, Malen, Singen, Spielen, Toben, etc. und natürlich geht auch hier der Dank an meine Familie, besonders meine Eltern. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass sie mich so großgezogen haben wie sie es taten. Sie haben mir so vieles gezeigt und beigebracht haben. Sie leben auch ihr eigenes Leben beispielhaft.  Ihr seid meine Vorbilder!



Das Leben hier war nicht immer leicht, aber wenn man drüber nachdenkt wann ist es denn schon jemals wirklich leicht? Egal wo wir sind, es werden immer ein paar Hindernisse in unseren Weg gelegt, manche sind größer als andere. Alles im Leben ist aber relativ. Die Zeit hier vegeht zum Beispiel zehn mal langsamer als wenn ich zu Hause bin, und doch vergeht sie natürlich überall gleich schnell. Alles hier ist auch super billig (wenn man weis wo man hin muss). Aber nach ein paar Wochen gewöhnt man sich leider daran. Dann kommt es einem wie ein Vermögen vor wenn man mehr als 7 Euro für ein Mal einkaufen ausgiebt. Menschen gewöhnen sich im Allgemeinen schnell an ihre Umgebung. Und ich denke das ist auch oft gut so, denn nur so können Menschen mit Tragödien und schwierigen Zeiten umgehen. Erst scheint alles schrecklich doch dann gewöhnt man sich daran. Auch bei mir ist es schon immer so gewesen. Erst ignoriere ich alle Schwierigkeiten und versuche einfach drüber zu arbeiten. Das klappt natürlich nicht lange und dann werde ich wütend und verabscheue die Umgebung. Doch nach ein paar Wochen fange ich an die Dinge zu akzeptieren, nicht gegen sie anzukämpfen. Ich fange an mich mit den Umständen zu arrangieren und schließlich, nach ungefähr 2.5 Monaten fange ich an richtig zu leben, und die Dinge sogar zu genießen. Die Zeit hört nie auf zu ticken egal was wir tun. Wir können rumsitzen und anfangen alles um uns rum zu verabscheuen aber wir können auch versuchen das Beste daraus zu machen, denn letztendlich – in zwei, drei Wochen – sieht die Welt wieder ganz anders aus. 




Aber da gibt es auch ein Problem mit der Gewohnheit. Manchmal denke ich es ist eben nicht so gut dass wir uns an so vieles gewöhnen, so vieles als selbstverständlich ansehen. Wie oft bleibst du auf dem Weg zur Arbeit stehen und schaust dich um? So richtig umschauen, nach oben, nach hinten, zu allen Seiten? Bemerkst du die spielenden Kinder am Straßenrand? Die alte Dame die sich mit ihren Einkaufstaschen abmüht? Hast du je den tollen Baum bewundert der so schöne Blüten trägt im Nachbarsgarten? Die meisten müssen sich wohl eingestehen dass sie diese Dinge nicht wahrnehmen. So oft rennen wir an den kleinen Wundern der Welt vorbei. Wir schauen nicht auf, wir bleiben nicht stehen. Wir haben unsere Köpfe immer mit irgendetwas anderem voll und wir sitzen, stehen, gehen nie einfach mal so... Weil wir eben denken wir wissen eh was um uns rum passiert, wir gehen den Weg ja jeden Tag... (Lektion gelernt: Einfach mal eine Pause machen, sich umschauen, Dinge wahrnehmen und sich an ihnen erfreuen)

Zum Beispiel dieser wunderschöne Baum
in Mitten von all den stinkenden Taxis 
Ich muss auch sagen dass ich schon irgendwie etwas stolz bin auf die letzten vier Monate. Ich mein ich wollte schon in der dritten Woche aufgeben und doch habe ich es mal wieder durchgehalten. Und ich denke ich habe die Zeit gut verbracht. Wenn ich da an die Praktikanten denke die vorzeitig abgebrochen haben oder die einfach zwei Monate zum Sightseeing gegangen sind, dann weis ich auch dass es nicht sooo einfach war. Also bin ich stolz. Und doch, worauf bin ich stolz? Dass ich es hier vier Monate „ausgehalten habe“ während andere hier aufwachsen und ihr ganzes Leben hier verbringen? Toll gemacht Annika.

Heera ist mein Knuddelbär
Ich habe nicht alles erreicht was ich vorhatte. Ich hatte diese Idee, dass ich so viele Dinge lernen werde, so viele Dinge bewegen und vielen Menschen helfen werde. Ich wollte an meinem Character arbeiten, wollte offener werden für andere Kulturen, Menschen, Gewohnheiten. Aber das einzige was ich erreicht habe, meiner Meinung nach, ist dass ich mich selbst besser kennen gelernt habe, insbesondere meine Schwächen. Ich konnte nicht so helfen wie ich es gerne gehabt hätte und ich glaube ich bin auch nicht viel offener geworden für andere Kulturen. Und doch, seine eigenen Schwächen zu kennen ist auch sehr wichtig. Ich weis an was ich zu arbeiten habe, wo es „mir fehlt“, und ich denke das ist auch ein gutes Resultat.

Viel Nudeln für viele Kinder,
serviert von der lieben Roma!
Natürlich hatte ich tausende von super Erlebnissen, und vielleicht dutzende von nicht so guten J Ich habe so vieles über die Kultur gelernt, über andere Menschen, ihre sozialen Rollen, habe gelernt mit fremden Leuten zu kooperieren, mit Menschen zu arbeiten die mich nicht verstehen (sprachlich und inhaltlich). Und ich habe gelernt den Mund zu halten wenn es von mir erwartet wird : ) So viele Bilder, Szenen, Gerüche, Geräusche, Eindrücke werde ich nie vergessen können. Wie könnte ich die weinende Großmutter meines Patenkindes, die mich so lieb umarmt hat, vergessen? Das Lachen der Kinder im Karunakinderhaus, während sie mit mir spielten, sangen, hüpften, tobten, weinten und lachten?  Den Tanz der Kindergarten Kinder in der Schönebeck-Stiftung Schule in Makwanpur? Das Lied über Freiheit gesungen von den befreiten Kamalri Mädchen in Dang?

Lustige Zeiten


Ich kann sie natürlich nie vergessen. Die Zeit hier hat mich geprägt und verändert. Und doch gibt es eine Sache die mir hier ständig gefehlt hat. Etwas für das ich alles Geld der Welt ausgegeben hätte. Dieses etwas habe ich mir fast jeden Tag herbeigesehnt und oft habe ich daran gedacht wie viel besser alles wäre wenn ich es hätte. Alles wäre nochmal so toll gewesen und ich hätte es besonders gebraucht in all den lustigen, fröhlichen, und traurigen Momenten. Ich spreche natürlich von einem „Freund“. Ein(e) Freund(in) der/die all diese Erlebnisse mit mir geteilt hätte. Natürlich habe ich fast jeden Tag mit meiner Familie gesprochen/geschrieben und ich habe ihnen von vielem erzählt. Und doch ist es nicht das selbe. Ich hätte oft gerne über die Erlebnisse gesprochen, sie diskutiert, andere Meinungen gehört, aber das meiste habe ich eben alleine erlebt und andere können nur meine subjektive Sicht mit mir teilen. Versteht mich nicht falsch, es waren tolle Erlebnisse und ich bin froh dass ich sie gemacht habe, aber ich habe eben manchmal das Gefühl dass sie jetzt im nachinein nicht viel Wert sind, schließlich existiert alles nur in meiner Erinnerung. Teilt man die Erlebnisse mit jemandem, so kann man später immer mal wieder sagen: „hey weist du noch...“ Wenn ich mit jemandem über ein Erlebnis reden will muss ich erst alles so genau beschreiben wie nur irgendwie möglich damit sich der andere in die Situation hineinversetzen kann....

Hier habe ich mit Anil's familie Hau Ruck gespielt.
Anil ist ein Mitarbeiter der mich zu den Makwanpur Reise begleitet hat.
Und deshalb bin ich auch so froh jetzt wieder nach Hause zu dürfen. Zurück zu Menschen die mich schätzen, akzeptieren so wie ich bin, die mich lieben. Menschen die mich als gleichgesinnte sehen und nicht als Außenseiter, Menschen die meine Sprache verstehen und meine Handlungen. Ich steige sogar direkt am Münchner Flughafen in einen Zug nach Salzburg. Denn meine Eltern und meine kleine Schwester Lydia verbringen gerade ihre Ferien in Österreich. Es wird eine Überraschung werden für Lydia und deshalb habe ich auch bisher nichts darüber erwähnt. Das heißt ich werde letztendlich erst am Samstag wirklich in mein Kindheitszimmer zurück kehren! Ich freu mich schon so auf alles.

Ich habe vor nächste Woche nochmals zu bloggen. Vielleicht dann das letzte Mal. Ich will euch aber definitiv noch ein paar Bilder von der Abschiedsfeier zeigen. Also schaut nochmals rein. Jetzt will ich dir aber nochmal „Danke“ sagen. Allein damit dass du den Blog verfolgt hast hast du mir gezeigt dass dich meine Erfahrungen interessieren und das gab mir Kraft immer wieder neue zu machen. Wenn ich wieder in Deutschland bin, sei es dir erlaubt mir tausend Fragen zu stellen, nein, es ist sogar erwünscht. Ich habe auch über 5000 Bilder zu zeigen : )

Bananen Kuchen für die Kiddies

Ich möchte diesen Blog mit einem Zitat beenden. Dieses Zitat fasst zeimlich gut zusammen was ich in den letzten vier Monaten gelernt habe:


„Was man im Leben macht ist nur die eine Hälfte der Gleichung, der andere Teil, die wichtigere Hälfte, ist mit wem man diese Dinge zusammen erlebt.“

 

Final Thoughts - Not the last blog

Puh, this is difficult. How should I summarize or reflect on four months as different, interesting, challenging, and moving as the last four. Let me first mention that I have planned out a little good-bye party for the children for tonight (Monday Evening). We will eat Banana Cake and Watermelon together, they will surely do some of their program (dancing, singing, etc.) and then I will hand out my gifts. The Sisters and house employees will also each get a gift. I am planning to make it a raffle for the children where each child gets to draw a number. Then they will receive a small package with gifts, such as nail polish, lip-gloss, and some hair clips, or a bracelet, a necklace, and a hair band. I think it will be fun.


Okay, so now to my last four months. What shall I say? So much… but I want to start by thanking my family. Without them I could not have done it. No matter where I am in the world, I know they support me, they have my back, they give me strength in moments of weakness and difficulty, and they share my laughter as well as my tears no matter how far away. I also have some very good friends who often skyped me to see how I was doing, who read my blog, and who thought of me although they were busy managing their own lives so far away. Thank you all for supporting me, for making this trip possible, and for making me stick through it. You were also able to read about the baking, the playing, trip planning, etc. I did here. And once again all the credit for that has to go to my parents. I am tremendously grateful that they raised me the way they did, that they taught me all these things and that they are still living by example. You two are my role models. 

Life here was not always easy, but then again when is it ever easy? No matter where we are, we will face challenges every day, some might be bigger than others. Everything in life is relative. Time here seems to pass ten times slower than at home. Yet, of course it runs at the same speed everywhere. Prices here are ridiculously cheap (when you know where to go), however after a few weeks you get so used to it that spending a whole 7 Euro on one shopping trip seems outrageously expensive to you. People get used to so much so fast, and in some cases it is a good thing. We learn to cope with tragedies, we can handle bad times and difficult moments because we get used to the challenges after a while. I got used to so much here that I thought I would NEVER be able to handle. But it has always been that way: first I ignore the difficulties, second, I despise them and I get angry at a lot of the new circumstances. Third, I accept them and I try to cope with them. And finally, I arrange with them and I start living. Time keeps running no matter what you do. Sometimes it feels like the world is going to collapse and yet second by second, minute by minute, hour by hour, time continues to pass and soon your life looks different again.




And yet I think getting used to your environment can also be a bad thing. How often do you stop on your way to work or to school, to actually look around you and appreciate what you see? Do you notice the children playing outside in front of the houses, do you notice the old lady talking to a stranger at the corner of the street, do you notice that beautifully shaped tree in the neighbor’s garden? Probably not. We just rush by, we don’t look. We always have something else in mind, we never simply walk, watch, sit, or stand. (lesson learned: Take a break every now and then, Stop, look, listen, and appreciate what’s going on)

A beautiful tree in midst of stinky taxis
I must say I am a little bit proud of what I accomplished. I mean I wanted to quit during the third week already. But I made it, and I think I made it well. Considering that some of the other “Interns” left early, or went trekking or sightseeing for two full months, I think it was not the easiest thing to do. So I am proud. And yet, what am I proud of? That I was able to live here for four full months while others are growing up and living here their whole life, never complaining, without any kind of perspective? Well done Annika.

A lot of Noodles for a lot of children, served
by the lovely Roma! 
I am not sure I accomplished everything I wanted during the last four months. I had this idea of learning so many things, refining my character, adapting to different settings and cultures. Yet, I often feel that all I accomplished was getting to know myself a little better. I wasn’t able to help the way I intended to and I wasn’t able to improve any of my not so good traits, but at least I was able to get to know those traits a little better. And knowing what you are not capable of, is also a valuable thing I suppose.

Heera is my cuddle bear : )

Yes, I had a ton of great experiences, maybe a kilo of not so good experiences : ) I learned a lot about the culture, the people, about harmonizing with persons different from yourself,  about working with strangers, cooperating with people who barely understand you, about shutting up when it is expected of you. There are so many pictures, images, sounds, smells, voices, scenes that will forever stay in my memory. How could I forget the grandmother of my sponsored child hugging me tearfully? The little girl playing naked in cow feces? The rescued Kamalari girls singing a song about their freedom for me? The kindergarteners dancing for my brother and I in the Schönebeck Foundation School? The Karuna Kinderhouse kiddies kissing and hugging me, playing with me, laughing with me, crying with me…



I will never forget these things. And yet there is one thing that unfortunately weakened every experience. One thing that I missed so much. Something that would have made the last four months one thousand times better: a friend. A friend with whom I could have shared my feelings and thoughts. Sure, I talked to my family a lot and I told them about what I did. I blogged, and I kept a diary. And yet it is not comparable to some actually sharing an experience with you.
What good is it to see a wild tiger, to watch a monkey eat ice cream, to talk to former Kamalari, to spend a night at their hostel, to visit a poor community and to play with the children when there is no one there to share these experiences with you? What good is it to laugh or to cry when no one but you will remember it? Often, I had the feeling that seeing and experiencing all these things was great, but now I can only talk about them and talking is no good. I never had a second opinion, a second set of feelings or thoughts on a subject. It was always just me and my subjective point of view. And now that the events are over I cannot re-live them with someone else.

Here I was playing with Anil's family.
Anil is a Plan coworker who often accompanied me on the Makwanpur trips


And that is why I am so happy to go home now. I want to spend a lot of time with my family and friends. Doing whatever, but mainly just being with one another. In fact I am getting straight into a train to Salzburg, Austria at the Munich Airport.  I am taking my entire luggage on another short trip. I am visiting my parents and my little sister Lydia, who are currently there on vacation. I didn’t mention it before because it will be a surprise for my little sister.

Banana Cake for the kiddies
I intend to blog again next week. I want to show you some of the pictures of the goodbye party. So please check again. Now, however, I want to say thank you. Thank you to all of you who have shown interest in my life and experiences here. It really means a lot to me and I always felt the support! You are welcome to bother me with questions when I am back in Germany. In fact, you are encouraged. And I have over 5000 pictures to show : )

So let me end this blog with a quote covering exactly what I have learned in these last four months: )

“What you do in life is just one half of the equation, the other part, the more important part, is who you are with when you are doing it.”

Freitag, 10. Juni 2011

Abschiedsstress

Hallo Freunde,
na alles fit? Es tut mir leid, aber ich kan Heute leider nicht so bloggen wie ich vorhatte. Die Plan Mitarbeiter haben mich irgendwie doch noch mit lauter Arbeit vollgeladen. Ich hatte alles schön geplant und gedacht ich könnte auch Montag frei nehmen, aber dem ist wohl nicht so. Also werde ich Montag ins Büro kommen, da kann ich dann auch bloggen.
Ich wünsche euch ein schlnes Wochenende! Bis schon bald, schlaft ne runde für mich mit, denn ich kann schon lange vor Aufregung kaum mehr schlafen.

Liebe Grüße,
Annika

Finde den Fehler :)

Goodbye Stress

Hello Friends,
I am sorry I won't be able to blog today. I had so many things to do and organize. I am not sure how this happened because I was planning ahead for the last two weeks. But now the Plan staff is requesting several things out of the blue...
I will also come to the office on Monday although I had planned to skip that day. So I will blog on Monday.
Enjoy your weekend! And  get some sleep for me, because I am unable to sleep from all this excitement ;)

Greetings,
Annika

Find the error : )

Montag, 6. Juni 2011

Besichtigungs - Einkaufstour

Hellöle! 
Nur noch eine Woche! Ich muss sagen ich bin sehr, sehr, SEHR aufgeregt. Ich muss auch wirklich langsam nach Hause zurück. Ich mental sowie physisch total ausgelaugt. Alles tut weh, mein Rücken von den harten Stühlen und Betten, meine Gelenke von den brutalen Busfahrten, meine Beine fühlen sich leer und ausgelaugt an weil ich so viel rumlaufe aber weder Vitamine noch Minerale in meiner Ernährung habe. Mein Blutdruck leidet unter dem andauernden Klimawechsel (von 35° und Sonne in Minuten zu 17° und Regen und Wind). Und jetzt da der Rückflug immer näher rückt spielt auch mein Magen wieder verrückt (das macht er immer wenn ich nervös bin)...

Aber trotzdem, nach einem Super tollen Samstag mit den Kiddies (wir haben draußen gespielt bis es zu heiß wurde, dann einen Film angeschaut, Bilder geknipst, gemalt, etc...) habe ich mich zu einer „last minute“ Besichtigungstour entschlossen. Ich wollte dann doch die verbleibenden letzten zwei Teile des Welterbes sehen die zusammen das Kathmandutal UNESCO Welterbe ausmachen. Und ich wollte dann doch auch noch einmal ins Thamel zurück, das Touristen Zentrum.

Ich bin um 8.45Uhr vom Kinderhaus weg und dann meine gewohnten 20 Minuten zum Bus gelaufen. Dieser brachte mich dann wie immer nach Legenkhel und von dort bin ich mit einem anderen Bus weiter zum Städtischen Einkaufszentrum. Hier seht ihr eine Karte mit meinem Bummelweg und ein paar Stationen.
  
1 ) Das Kathmandu Einkaufszentrum ist quasi das einzige Einkaufszentrum der Stadt. Ich bin dort gegen 10.50Uhr angekommen und die meisten Shops hatten noch zu. Ich bin dann so ein wenig rumgelaufen in dem schmalen, 5 stöckigen Gebäude. Ich muss sagen ich bin etwas enttäuscht. Es gab eigentlich nur Bekleidungsläden und ein paar Banken. Also bin ich wieder raus und fand mich in mitten eines Filmsets wieder. Das ist aber nicht ungewöhnlich hier. Man sieht andauernd Film-teams vor Supermärkten oder in ländlichen Gebieten, die noch einen zusätzlichen Bollywood Film drehen, zu den ohnehin schon tausenden von Filmen.


2 ) Danach bin ich dann durch eine schmale Gasse gelaufen die wie ein Deutscher Christkidles Markt ausgesehen hat. Ich habe einige der Dinge näher angeschaut aber das meiste war Bekleidung für Kinder.

3 ) Dann bin ich nach einiger Zeit im Kathmandu Durbar Square angekommen. Ich bin schon einmal im Patan und im Bhaktapur Durbar Square gewesen. Alle drei sind nett anzusehen mit ihren vielen Tempeln. Die Architektur ist ziemlich beeindruckend und ich mag es auch einfach die Kinder beim spielen zu beobachten. Als Tourist sollte man eigentlich Eintritt bezahlen, aber weil ich ja jetzt schon eine Weile hier war, wusste ich dass man sich eigentlich überall „reinschleichen“ kann. Man muss einfach von einer Seitengasse kommen : ) Ich habe auch die lebende Göttin besucht. Ich habe schon die lebende Göttin in Patan gesehen aber das Mädchen von Kathmandu ist das Original. Die Göttin ist quasi ein jungfräuliches Mädchen das irgendwie auserwählt wird und es muss dann in einem kleinen Gebäude leben und darf nur zu religiösen Prozessionen raus. Den ganzen Tag sitzt es also rum und wartet darauf dass Touristen kommen. Wenn genug versammelt sind kommt das Mädchen zum Fenster und schaut runter. Kein Lächeln, kein Winken, kein Namaste. Es steht nur da bis es keine Lust mehr hat. Eine ziemlich schreckliche Tradition denn das Kind lernt nie lesen oder schreiben und wenn es, nach der ersten Menstruation, wieder nach Hause geschickt wird ist es quasi unfähig mit dem normalen Leben umzugehen. Andere Leute vermeiden es dann auch oft weil das Mädchen ja angeblich eine Göttin ist/war. 




4 ) Anschließend an das Kathmandu Durbar Square wollte ich zum Swayambhu Tempel laufen. Es ist ein Buddhistischer Tempel auf einem Hügel ein bisschen außerhalb der Stadt. Ich bin immer der Karte nach, musste aber bald feststellen dass diese nicht ganz korrekt ist. In 35° Sonne bin ich aber trotzdem immer weiter gelaufen und durch die Hilfe meines Kompasses auf meinem handy hab ich es dann auch zum Fuße des Hügels geschafft. Stufe für Stufe habe ich mich dann hinaufgeschleppt, und es hat sich definitiv gelohnt! Der Tempel wird auch Affen Tempel gennant und hier seht ihr warum:


 Der Tempel sieht schön aus und die Aussicht war gigantisch! Ich habe ein super panorama Bild, aber leider ist es zum uploaded zu groß!

5 ) Nachdem ich den Affen aufwiedersehen gesagt habe, bin ich dann Stufe für Stufe den Hügel wieder runter, diesmal aber auf der anderen Seite. Thamel war der nächste Halt,  so hatte ich es zumindest vor. Irgendwie bin ich aber dann doch auch wieder einen Umweg gelaufen. Es war aber diesmal nicht so schlimm, denn ich bin direkt vor den Toren des Palastes rausgekommen. Also habe ich 500 Rupien bezahlt und mir das Museum angesehen. Es ist leider strengstens Verboten Bilder zu machen, also kann ich euch keine zeigen. Es gab aber auch nicht viel zu sehen. Der Palast ist irgendwie klein und naja sehr 80er mäßig eingerichtet. Überall hängen Gemälde der Königsfamilie und man kann auch Fotos sehen die den König mit der Queen von England zeigen oder so. An sich gibt es aber nichts besonderes und das Ehegemach war sogar richtig klein. Der Garten war aber sehr schön! Groß und grün. Leider waren aber auch dort die meisten Teile abgesperrt und auch das angrenzende Aufenthaltshaus war unzugänglich. Der Grund: dort wurde 2001 in einem Massaker der König, die Königen, der Kronprinz und andere Verwandte der Königsfamilie erschossen. Seitdem ist dort niemand mehr gewesen.


6 ) Ich habe den Palast und den Garten in 25 Minuten angeschaut. Ich habe alles gelesen und gesehen was ausgestellt war, aber es war eben nicht so viel : ) Dann bin ich ins Thamel. Ich mag den Ort eigentlich nicht, aber diesmal war es nicht sooo schlimm. Es gibt momentan weniger Touristen in Nepal, die Musik im MP3 Player war gut und mein bisschen Nepali hat gereicht die meisten nervenden Bettler und Händler abzuschütteln. Ich musste ins Thamel um ein paar Dinge zu kaufen die es nur dort gibt. Und ein Cookie aus einer „Deutschen Bäckerei“ habe ich mir natürlich auch geleistet.

7 ) Dann ging es endlich auf den nach Hause weg. Es war mittlerweile schon 5.45Uhr und ich war ziemlich im A**imer : ) Ich bin also wieder am Palast entlang gelaufen am Uhrenturm vorbei bis zur Stadthalle. Dort habe ich meinen Nepali Freund getroffen Er fliegt Morgen zu einem Meeting in Bankok und ich werde ihn vor meiner Abreise nicht mehr sehen. Also hat er mich zum Essen mit seiner Familie eingeladen. Er meinte ich solle pünktlichst um 6.30Uhr da sein denn dann komme das Essen und es gäbe nur Essen bis um 8 Uhr. Naja .... Um 7.30Uhr haben sie mit einem „Programm“ angefangen. Das wäre ja ganz nett gewesen, sie haben sechs Tänze vorgeführt und ein wenig über die Nepalesische Kultur gesprochen, aber ich war so müde, hungrig, kaputt, dreckig und hatte Kopfschmerzen von 9 Stunden in der Sonne. Das Essen kam dann um 8.30Uhr und ich habe es verschlungen : ) die betrunkenen Japanischen Geschäftsleute die immer rüber gestarrt haben haben mich gar nicht mehr gestört, ich habe immer nur zurück gewunken : D



Alles in allem war es ein super Tag und ein gelungener Abend mit Freunden. Es wäre zwar schöner gewesen wäre mein Nepali Freund wie versprochen mit zur Beischtigungstour, aber naja vielleicht wäre er eh nicht mit den 18km einverstanden gewesen : ) Ich wurde dann per Motorrad ins Kinderhaus gefahren denn Nachts fahren keine Busse. Totmüde bin ich ins Bett gefallen.
 
Hier noch ein Video das euch faszinieren wird. Mich hat es jedenfalls für knapp 30 Minuten beschäftigt : )

So, nun mache ich schluss. Ich hätte zwar noch eine wahnsinns Geschichte über die Nepal Post zu erzählen, aber das spare ich mir jetzt sonst platzen mir die Stirnadern.... Am Mittwoch gehe ich nach Makwanpur und Ende der Woche werde ich wohl dann die Abschließendedn Bloggedanken posten : ) also freut euch darauf ; )
Passt auf euch auf!
Wir sehen uns bald (vielleicht)

Annika

Sightseeing / Shopping Trip

Hello there!
I have only one week left and I must say I am very, very, VERY excited. I really need to go home. I feel so tired and exhausted, physically and mentally. Everything hurts, my back from the hard chairs and bed, my joints from the squeezing in the micro busses, my legs feel empty and sluggish because I am walking so much without getting any vitamins or minerals in my diet. My blood pressure is suffering from the frequent climate changes (35° and sunny / 15° and windy/rainy). And now that the departure is so near, my stomach is also upset, which always happens when I am nervous…

However, after a great Saturday with the children (we played outside, watched a movie, took pictures, etc.) I decided to use the Sunday to do some “last minute” sightseeing. I wanted to see the last two parts of the World Heritage Sites in Kathmandu, and I was also planning to return to Thamel (the crowded tourist spot) for a last time.
I started at 8.45 h from the Kinderhouse and walked 20 minutes to the bus station. The bus took me to Legenkhel and then to the City Mall. Here is a map of my route with the specific highlights !
1) The Kathmandu Mall is basically the only big mall in Kathmandu. I got there around 10.50 AM and most of the small shops were still closed. I walked around a little bit in the narrow, five levels, building. I must say I was disappointed. Everyone is so excited about the Mall, however all it is, is an accumulation of small clothing stores and banks. So I stepped outside again and found myself in the middle of a movie set. Nothing to special actually, you can frequently see film crews in front of super markets or rural houses to shoot yet another one of those billions of Bollywood movies 



2)I walked through a small shopping street which reminded me of a German Christmas market. I looked at a lot of the stuff, but most of it was kids' clothing



3) Finally, I reached Kathmandu Durbar Square. I have already been to Patan and Bhaktapur Durbar Square. All three of them are nice places with a variety of different temples. The architecture is pretty cool and I love to just sit there and watch the children playing. All tourists are supposed to pay an entry fee for walking through the streets; however, now that I know Nepal a little bit I just took one of the side roads to enter the Square. I visited the living goddess of Kathmandu Durbar Square. The living goddess is a small girl, selected by some committee. She is declared a goddess and from that day on she has to live in a small temple. She is never to go outside unless there are some kinds of religious processions. Whenever there are some tourists stopping by, she has to come to the window. She doesn’t smile, wave, or say anything. She just stands there. I was not allowed to take pictures in Kathmandu, but I have a picture of the small girl in Patan Durbar Square. Once the girls have their first menstruation, they are sent away. A horrible tradition because the girls are illiterate, unable to cope with the challenges of daily life, and other people are frequently avoiding them due to their background.  





4) After Kathmandu Durbar Square, I intended to walk to Swayambhu, a Buddhist Stupa on top of a hill outside the city. I followed my map, but soon realized that the map cannot be right. As you can see I took quite a detour. Finally I used the compass on my cell phone to get back on track. It was around 35° hot and I felt very tired when I got to the foot of the hill. Nevertheless, I took one stair after the other and it was worth it. The Stupa is also called Monkey Temple, and here is why!!! 



The temple is very pretty. I enjoyed the view of Kathmandu, a huge city! There were also not too many tourists as the visiting season is clearly over by now.

5) Leaving the monkeys behind I jumped down stair by stair to reach the bottom. I walked straight east to get to Thamel. Or so I thought J  once again I made a little detour. But this time it was not too bad because I actually ended up in front of the palace. I paid 500 Rupees (nationals pay 50 Rupees) to go visit the palace museum. It is strictly prohibited to take pictures inside the palace so I cannot show you any. However there wasn’t much to show anyway. The palace is furnished pretty modern. The rooms are kind of small. The walls are full of paintings of the royal family and you can see some pictures of the king with the British Queen or German Presidents. The garden however was very beautiful. Unfortunately large parts of it and also of an accompanying building are closed off. The king, the queen, the royal prince, and other relatives of the royal family have been shot dead in a massacre in 2001 in that very garden and building. So since then they have not been touched. 

6) After the palace it was time for Thamel. I kind of dreaded to go there, but I needed some stuff which I was only able to get in Thamel. However this time it was not too bad. My few Nepali words were enough to get rid of the annoying beggars, trekking guides or flying merchants. I had my MP3 player so I did not hear the honking too much, and there were not as many tourists as in February. I took my time to go from shop to shop, I haggled for the best prices and it was almost fun ; )


7)Then eventually, at 5.45PM I walked back. I walked all the way past the palace and the clock tower to get to city hall. I met my Nepali friend there. He is leaving for a business meeting tomorrow, so it was the last weekend together. He invited me to dinner with his family. We went to a special Nepalese restaurant. The ambience was nice at first, but then a group of drunken Japanese business men came and started singing loudly and staring at me. My friend had told me that I need to be there exactly at 6.30PM so I was. However they did not start their program until 7.30PM. And then they showed some dances and explained some stuff about the Nepali culture. It would have been very nice, had I not been so tired, exhausted, and hungry from walking around 9 hours in the sun. But, I patiently sat through all 6 dances, and waited until 8.30 PM for my food. Then my friend took me back on his motorcycle as there are no busses driving at night. 


All in all it was a very nice day. Today I am still feeling tired and exhausted but I am glad I did what I did. It would have been nicer had my Nepali friend joined me for the sightseeing as he had originally promised. But like I mentioned before, he is very busy. And I am not sure he would have been okay with walking 18km :) 

Here is a monkey temple video! I sat there amazed for over 20 minutes and just watched. you'll see why :) 

  
Okay, this is it for now. I could tell you another crazy story about the Nepalese Mail Service, but I won't because it would completely wreck my nerves again...  At the end of this week I will post my final thoughts about my 4 months Nepal trip. I still have to go to Makwanpur on Wednesday, but besides that I am pretty much done here. 
Take care for now,
See you soon (maybe) : )
Annika